Schadensbild:
Umfangreiche substanzgefährdende teils tiefe Rissbildungen von "Kopf bis Fuß". Teils größere Terracottateile sind in Schichten oder Stücken abgeplatzt. An den intakten Teilen bietet die Farbfassung keinen Witterungsschutz mehr. Einzelne Schichten des Betonsockels liegen nur noch lose aufeinander. Die Standsicherheit ist stark gefährdet.
Geschichte
Am Tag vor Weißen Sonntag 1934 schafften Arbeiter der Conder Weinkellerei Hieronimi die Statue über die steilen Weinbergstreppen der "Himmelsleiter" in einer Holzkiste auf den Felsvorsprung, wo bereits ein Betonsockel vorbereitet worden war. Sonntags nach Pfingsten, am 27. Mai 1934 zogen Conder nach der Nachmittagsandacht in einer Prozession zur Brauselay. Pfarrer Bischof ließ seinen jüngeren Mitbruder Pastor Buss aus Valwig hochsteigen und die Einsegnung vornehmen.
Im Kirchenbuch ist festgehalten, dass der Stifter, ein junger Mann, nicht genannt werden wollte. In der Zeit des Dritten Reiches war die Errichtung ein mutiges Bekenntnis christlichen Glaubens.
(s. hierzu: Kirchenbuch der Pfarrei Cond, Pumpenfestzeitung 1991, Chronik von Cond - Geschichte der Familie Hieronimi)
Beschreibung:
Traubenmadonna mit dem Kinde. Auf Erdkugel, Schlange und Mondsichel stehend.
Material Terracotta (hohl), Lebensgröße (mit Erdkugel 2 m), geschätztes Gewicht ca. 180 kg, verschiedene Reparaturanstriche, Blattgold. Auf Betonsockel mit Eisengestänge verankert. Letzte
Renovierung 1982 (Anstriche/Vergoldung), jeweils an Ort und Stelle).
Ablauf bisher:
Den Genehmigungsbehörden, Rettungshelfern, Fachleuten, den Einheimischen aus Cochem, Sehl und Klotten, den ehemaligen Condern in ganz Deutschland, in Österreich, Frankreich und den Vereinigten Staaten - Danke, dass Sie mitgeholfen haben!
Expertise (Restaurator Karl Rudolf Müller) vom 27.10.2010:
Sockel durch schichtweise Frostabplatzungen nicht mehr
standsicher. Der Auftrag ist an ein
Maurerunternehmen vergeben.
Figur Die äußere Schicht ist durch Witterung bis in 2 cm Tiefe stark porös geworden. Ursache: Die alte untere Farbschicht besteht aus einer Ölbasis und hat über Jahrzehnte die Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsabgabe stark beeinträchtigt, mit der Folge von fortschreitenden Rissbildungen und Abplatzungen durch Frost.
Maßnahme Geschädigtes Material ist abzutragen. Risse werden
ausgekratzt. Die Fehlstellen werden mit einer Masse aus Epoxydharz-Steinmehl aufmodelliert. Sodann werden alle Flächen überarbeitet/ angeschliffen bzw. von alten Farbschichten befreit.
Für den Neuanstrich wird nunmehr mineralische Keimfarbe, verwendet. Sie ist zwar nicht so witterungsbeständig wie ein Lack, gewährleistet aber, dass der Terracotta atmen kann und die Oberfläche länger den Wetterextremen in der Brauselay widersteht.
Die nachfolgenden Bilder sollen einen Eindruck davon geben, wie aufwendig sich die Bergung gestaltete. Die Verkehrssicherung, der Transport der Gerätschaften und die eigentliche Bergung in schwierigstem Gelände forderten den freiwilligen Helfern alles ab. Ihrem fachmännischen und besonnenen Vorgehen ist zu verdanken, dass Maria und das Jesuskind heil geborgen wurden.